Margaret Rutherford


 

Margaret Taylor Rutherford, die Tochter von William Benn und Florence  (gest. 1898) Rutherford, wurde am 11. Mai 1892 geboren. Ihr Vater war der Bruder des Politikers John Benn.

Ihr Vater galt als äußerst labiel, liebte seine Frau aber über alles. Nachdem er einen Nervenzusammenbruch erlitten hatte wurde ihm nahegelegt etwas Abstand in seine eheliche Beziehung zu bringen. Er begab sich vertrauensvoll in die Hände seines Vaters Reverend Julius Benn, mit dem er aufs Land nach Matlock Bridge ging.

In der Nacht vom 4. auf den 5. März 1883 erschlug William seinen Vater Reverend Julius Benn  mit seinem Nachttopf. Nach mehreren erfolglosen Selbstmordversuchen wurde er 1904 in die Heilanstalt Broadmoor Hospital für kriminelle Geisteskranke eingewiesen. Erst sieben Jahre später wurde er auf drängen seines Bruders John der nun Parlamentsmitglied war, in dessen Obhut entlassen.

Florence und William hielten weiterhin zueinander und William nutzte seinen zweiten Nachnamen Rutherford, den Mädchennamen seiner Mutter, um in ein normales Leben zurück zu kehren. William und Florence fanden bald wieder zueinander und am 11. Mai 1892 wurde Margaret Taylor Rutherford geboren.

Um ein neues Leben zu beginnen ging die Familie 1897 nach Indien. Das Glück schien perfekt zu sein als Florence erneut schwanger wurde. Leider gab es Komplikationen und Florence starb. Drei Monate nach dem Tod seiner geliebten Frau kehrte William mit der kleinen Margarete nach London zurück. Er erholte sich nie mehr von ihrem Verlust. Er starb 4. August 1921 im Alter von nur 66 Jahren in einer Londoner Anstalt.

Nun lebte Margaret (Peggy) bei ihrer Tante Bessie der Schwester ihrer Mutter in Wimbledon. Sie erzog sie liebevoll und tolerant. Margaret besuchte die Wimbledon Hill School in London. In der Schule entwickelte Margaret ein großes Interesse für das Theater.

Bei einer kleinen familieären Weihnachstaufführung, sie war gerade acht Jahre alt, brillierte sie als böse Fee so überzeugend, dass eine anwesende Schauspielerin das große Talent lobte. In der Nacht darauf träumte Margaret Schauspielerin zu werden. Mit 14 Jahren beschloss Tante Bessi sie auf eine Internatsschule zu schicken. Sie wurde an der Raven's Croft School in Upper Warlingham (Surrey) aufgenommen. Eine sehr angesehene und konservativ geführte Schule an der man für das Schauspielhandwerk nicht viel übrig hatte.

Margarets musikalisches Talent war schnell entdeckt und ihr Klavierspiel wurde gefördet. Sie wurde zur Klavierlehrerin ausgebildtet und legte 1911 ihre Abschlussprüfung mit überragendem Erfolg an der Royal Academy of Music ab und kehrte nach Hause zurück.

Sie wurde Klavierlehrerin, dennoch verlor sie ihr Ziel Schauspielerin zu werden niemals ganz aus den Augen. Als ihre Tante Bessie nach dem Krieg zum Pflegefall wird, kümmert sich Margaret aufopfernd um ihre "Mutter". Nach langer, schwerer Krankheit, stirbt sie 1925 und hinterläßt ihrer Tochter 750 Pfund und das Haus. Margaret verkauft das Haus um sich damit ihre Schauspielkarriere zu finanzieren.

Das neue Leben beginnt mit einer Schauspielausbildung     
 

1925 im Alter von 33 Jahren feierte Margaret Rutherford ihr Bühnendebüt im Londoner Old Vic Thatre. Ihre markannt raue Stimme und ihr energisches Auftreten machten sie in den späten 1930er-Jahren zum Theaterstar. 

Ihre Filmkarriere begann 1935 mit der Darstellung der Miss Butterbyals eines weiblichen Mitgliedes einer Fälscherbande im Spielfilm „Dusty Ermine“.

Ihr großer Bühnendurchbruch gelang ihr 1939 mit der Rolle der Miss Prism im Oscar-Wilde-Klassiker The Importance of Being Earnest. 1952 spielte sie ihre Paraderolle auch in der gleichnamigen Verfilmung.

Margaret Rutherford spielte in vielen weiteren Filmen und war dabei meist  auf eher schrullige Figuren festgelegt. 1964 gewann sie  einen Oscar für die Darstellung der bankrotten Herzogin von Brighton im Film Hotel International (The V.I.P.s) als beste Nebendarstellerin.

1961 wurde sie zum Officer of the British Empire (OBE) ernannt und 1967 für ihre erfolgreiche Theaterarbeit von der britischen Königin Elisabeth II. als Dame of the British Empire (DBE) in den Ritterstand erhoben.

Kurz vor ihrem Tod veröffentlichte sie ihre Biografie mit dem Titel Margaret Rutherford.

Ihre Karriere beschrieb sie einmal mit den knappen Worten:
 

„Mein Erfolg kam spät, aber – wenn ich so sagen darf – in recht sensationeller Art …“

 

Ab 1945 war Margaret Rutherford  mit dem englischen Schauspieler Stringer Davis verheiratet, mit dem sie auch in einigen Filmen zusammen spielte. In den vier Miss Marple Filmen miemte er den Bibliothekar Mr. Jim Stringer (die Rolle wurde auf Margarets Wunsch eingefügt), sowie den Portiers in Hotel International. 

Bis heute hat sie insbesondere in Deutschland eine große Fangemeinde, die sie vor allem der Darstellung der Miss Marple in vier populären Filmen verdankt.

Die Autorin der Kriminalromane Dame Agatha Christie war nicht von ihr in der Rolle der Miss Marple begeistert, weil Rutherford so gar nicht das Bild der zierlich zerbrechlichen Miss Marple verkörperte. 



Beide Damen lernten sich im Laufe der Dreharbeiten persönlich kennen es entstand eine enge Freundschaft. Agatha Christie widmete ihr 1963 den Roman "The Mirror Cracked from side to side"  zu deutsch "Mord im Spiegel".

"Sie werden nie einen Komiker finden, der nicht auch einen starken
Hang zum Schwermut hat.

Beides gehört zusammen.

Jeder große Clown bewegt sich ganz nah am Rand zur Tragödie."

(Margaret Rutherford)

Margaret Rutherford starb 22. Mai 1972, elf Tage nach ihrem 80. Geburtstag . Beerdigt wurde sie auf dem Friedhof der St. James Church, Gerrards Cross in Buckinghamshire. 29. August 1973 starb ihr Mann Stringer Davis (*4. Juni 1899 in Reading) im Schlaf, er wurde  neben ihr beigesetzt. Ein Leben ohne seine geliebte Margaret hatte wohl keinen Sinn mehr!

Filmografie (Auswahl)

  • 1936: Dusty Ermine
  • 1941: Eine ruhige Hochzeit (Quiet Wedding)
  • 1945: Geisterkomödie (Blithe Spirit)
  • 1947: Das letzte Duell (Meet Me at Dawn)
  • 1948: Miranda
  • 1949: Blockade in London (Passport to Pimlico)
  • 1950: Das doppelte College (The Happiest Days of Your Life)
  • 1951: Der wunderbare Flimmerkasten (The Magic Box)
  • 1952: Die Premiere findet doch statt (Curtain Up)
  • 1952: Ernst sein ist alles (The Importance of Being Earnest)
  • 1953: Ich und der Herr Direktor (Trouble in Store)
  • 1954: Die Erbschaft der Tante Clara (Aunt Clara)
  • 1955: Ein Alligator namens Daisy (An Alligator Named Daisy)
  • 1957: Die kleinste Schau der Welt (The Smallest Show on Earth)
  • 1957: Ein Spatz in der Hand (Just My Luck)
  • 1959: Junger Mann aus gutem Haus (I’m All Right Jack)
  • 1961: 16 Uhr 50 ab Paddington (Murder She Said)
  • 1961: General Pfeifendeckel (On the Double)
  • 1963: Auch die Kleinen wollen nach oben (The Mouse on the Moon)
  • 1963: Hotel International (The V.I.P.s)
  • 1963: Der Wachsblumenstrauß (Murder at the Gallop)
  • 1964: Vier Frauen und ein Mord (Murder Most Foul)
  • 1964: Mörder ahoi! (Murder Ahoy)
  • 1965: Die Morde des Herrn ABC (The Alphabet Murders) Cameo-Auftritt als Miss Marple
  • 1965: Falstaff – Glocken um Mitternacht (Chimes at Midnight/Campanadas a medianoche)
  • 1967: Die Gräfin von Hongkong (A Countess from Hong Kong)


Wollen Sie mehr über das Leben der großen Mimin Margaret Rutherford wissen? Meine Empfehlung:

 https://www.margaretrutherford.com

 

 


 
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