Miss Jane Marple

Agatha Christie bemerkte: Miss Marple drang ganz unbemerkt in mein Leben ein, ich nahm ihre Ankunft kaum zur Kenntnis. Ich schrieb eine Serie von 6 Kurzgeschichten für eine Zeitschrift und schuf 6 Personen, die einmal in der Woche (Dienstagsabendclub) in einem kleinen Dorf zusammenkamen und sich über ein ungelöstes Verbrechen unterhielten, zu den Hauptgestalten. Ich begann mit Jane Marple, einer alten Dame.......  

Die Idee zu dieser altjüngverlichen Figur, also einer frühen Miss Marple, kam Agatha Christie 1926 als sie den Roman "Der Mord an Roger Ackroyd" schrieb. In diesem Roman gab es den Charakter der altjüngferlichen Miss Caroline Sheppard (Schwester des Arztes). Ihr besonderes Augenmerk war auf diese Rolle gerichtet. In der Bühnenversion strich man diese Rolle ersatzlos und verärgert Agatha Christie damit sehr. So entschied Christie den alten Jungfern eine Stimme zu geben und so war Miss Marple geboren. 

Miss Marple wurde 1927 in "The Thirteen Problems", die im "Sketch Magazine" in einer wöchentlichen Kleinserie konkret. Sie war ein sofortiger Erfolg, immer wieder überrascht sie Menschen und untergräbt Erwartung mit ihrem klugen Beobachtungen.
Von malerischen ländlichen England in "Die Tote in der Bibliothek" bis zum Glamour Londons in "Bertrams Hotel", Miss Marple beweist dass sie sich auf das Spiel jedes Mörders versteht.

Agatha Christie hatte nich mit dem großen Erfolg gerechnet und schon gar nicht, dass Miss Marple und Hercule Poirot in der Öffentlichkeit konkurrieren, aber seit der Veröffentlichung von "Mord im Pfarrhaus" 1930, Marples erstem Roman in voller Länge, waren die Leser süchtig. 

Während ihrer Karriere als Amateurdetektivin kokketiert sie mit Auftritten (nicht mit dem Alter), Miss Marple zierte zwölf Romane und zwanzig Kurzgeschichten, nie bezahlt und selten gedankt.

Die Miss Marple der ersten Fälle ist entschieden zänkischer und viktorianischer als ihr späterer Charakter. Er wechselt sicherlich mit der Zeit, sogar bis auf das Tragen von Turnschuhen 1964 in die "Karibische Affäre".  

Bei Miss Jane Marple handelt es sich keineswegs um eine Detektivin die nach dem Vorbild von Agathas Großmutter geschaffen wurde. Vielmehr ist sie der Innbegriff aller ältlichen Damen die auch zu den Freundinen und Bekannten der Großmutter gehörten.

Agathas Großmutter war, wie Agatha sie beschrieb, das genaue Gegenteil von Miss Marple. "Nur eines hatten sie gemeinsam: So heiter und aufgeschlossen sie auch war, erwartete sie doch in ihren Mitmenschen nur das Schlechteste und behielt gewöhnlich mit ihren düsteren Voraussagungen recht".

Miss Marple die sanftmütige, zerbrechlich, leicht zerstreut wirkende aber stehts wache Hobby Detektivin die zwei Dinge besonders liebt. Ihren Garten und Sankt Mary Mead, das kleine verschlafene Nest in dem sich alle Parallelen des menschlichen Natur wiederspiegeln, seien sie gut oder schlecht. "Der beste Detektiv den Gott je geschaffen hat." (Sir Henry Clithering, Die Tote in der Bibliothek) 

Miss Marple zieht die richtigen Schlüsse mit messerscharfem Verstand. Sie schöpft aus ihrem  reichen Lebensschatz und liegt damit immer goldrichtig obwohl sie selten das Dorfleben hinter sich lässt.

Sie ist nicht die Ermittlerin die sich Hals über Kopf in das Abenteuer stürtzt. Mehr durch Zufall werden die Fälle an sie herangetragen. Dabei ist sie in den Ermittlungen stehts zurückhaltend und "spielt" ihre Rolle als altjüngverliche, strickende und stehts leise, ältliche Dame perfekt.

Bei einer Tasse Tee (ohne Milch) und einingen dünnen Scheiben Weisbrot mit Butter, erzählt Miss Marpel von ihrem Neffen Raimund West dem erfolgreichen modernen Schriftsteller. Sie spricht mütterlich von ihm und erzählt von ihren Reisen die ohne Raimund nicht möglich wären.

"Ich bin nicht vermögend müssen sie wissen. Ich bildete junge Mädchen zu Hausmädchen aus und hatte alles was ich zum Leben brauchte erarbeitet." Über ihre Lesebrille schaut sie mit wasserblauen Augen in die Runde. Sie nickt leicht und sieht versonnen und abwesend aus. "Das erinnert mich an den jungen Dorfburschen der sich zu weit aus dem Fenster lehnte." Sie lächelt leicht und führt ihre Teetasse zum Mund.

Weitere wichtige Personen rund um Miss Marple:
Leonard Clement der Pfarrer von St. Mary Mead und seine junge Frau Griselda (Mord im Pfarrhaus 1. Fall von Miss Marple). Im Pfarrhaus findet einmal die Woche Tee und Klatsch statt. Amanda Hartnell und Caroline Wetherby die Nachbarinnen von Miss Marple, sie gehören zur Teerunde im Pfarrhaus. Dr. Haydock der Dorfarzt ist ein vertrauter und guter Freund. Er liebt wie auch Miss Marple den Garten und hier besonders seine Rosen.


Dolly und Arthur Bantry, die engen Freunde sie wohnen in "Gossington Hall" (z.B. Die Tote in der Bibliothek). 

•  Mord im Pfarrhaus (1930) 
• Die Tote in der Bibliothek (1942) 
• Die Schattenhand (1943) 
• Ein Mord wird angekündigt (1950) 
• Fata Morgana/They Do it with Mirrors (1952) 
• Das Geheimnis der Goldmine (1953) 
• 16 Uhr 50 ab Paddington (1957) 
• Ein diplomatischer Zwischenfall / Greenshaw's Folly 1960
• Mord im Spiegel (1962) 
• Karibische Affäre (1964) 
• Bertrams Hotel (1965) 
• Das Schicksal in Person /Nemisis (1971) 
• Ruhe unsanft / Sleeping Murder (1976)

 

• Miss Marple's letzte Fälle / Miss Marple's Final Cases (short stories) 1979

Obwohl "Ruhe unsanft" erst 1976 nach dem Tod von Agatha Christie veröffentlicht wurde, wurde dieser Roman bereits 1940 im Zweiten Weltkrieg geschrieben und schildert eine Miss Marple als rüstige Nemesis (die Göttin des gerechten Zorns).
Agatha Christie bewahrte die beiden letzten Fälle ihrer Detektive im Safe einer Bank auf um sie als "Notgroschen" irgendwann zu veröffentlichen.

In Großbritannien wird "Ein Diplomatischer Zwischenfall" > Greenshaw's Folley< in der Kurzgeschichtensammlung der Weihnachtspudding veröffentlicht. Zum ersten Mal sind in einem Buch Miss Marple und Hercule Poirot zusammen gefasst. Die Geschichten, die in Großbritannien in Miss Marple Final Cases erscheinen, erscheinen in den USA als: Miss Marple erzählt eine Geschichte und Solange es hell ist*  

* Ohne Miss Marple

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