Mord im Orientexpress
Die tragische Vorlage zu "Mord im Orientexpress" ist nicht fiktiv sondern vom Leben selbst geschrieben.
Es ist die Geschichte von Charles Lindbergh (* 4. Februar 1902 in Detroit, Michigan; † 26. August 1974 in Kipahulu, Maui, Hawaii) und seiner Familie. Im Film heißen sie Amstrong auch ein schwedischer Name.
Im wahren Leben endete Familie Amstrong (Lindbergh) nicht so tragisch, was nur gut ist.
Nach Charles Augustus wurden noch fünf weitere Kinder ehelich geboren. Nach dem Lindbergh 1955 verwitwet war, unterhielt er ab 1957 feste Beziehungen mit drei deutschen Frauen aus denen sieben Kinder ( sechs Söhne und eine Tochter) entstammen.
Man hatte einen mutmaßlichen Täter gefasst und hingerichtet. Allerdings bleiben die Fragen nach seiner Schuld gänzlich im Dunkeln. Ein zweiter Täter wohl der Hauptschuldige konnte fliehen, starb 1934 an Tuberkulose.
Der Fall Lindbergh
Am 22. Juni 1930 wurde der Sohn Charles Augustus der III. geboren. Knapp 20 Monate später, am 1. März 1932, wurde das Kind von Unbekannten entführt, die 50.000 Dollar Lösegeld verlangten. Das Geld wurde sofort gezahlt aber das Kind kam nicht frei. Es wurde am 31. März 1932 für tot erklärt.
Erst am 12. Mai wurde das Kind von einem LKW Fahrer und dessen Beifahrer tot aufgefunden. Nicht nur aufgrund von Lindberghs Berühmtheit erregte der Fall großes Aufsehen.
Für die Tat wurde der deutschstämmige Bruno Richard Hauptmann verurteilt und 1936 hingerichtet. Hauptmann bestritt stets die Tat, und bis heute gibt es Zweifel an seiner Schuld. Kritisiert wird dabei auch Lindberghs Aussage, die Stimme Hauptmanns zweifelsfrei als die des Lösegeldempfängers erkannt zu haben, obwohl er bei der Lösegeldübergabe 70 Meter entfernt in einem Auto saß. Die Tötung des Entführungsopfers trotz Lösegeldzahlung hat Agatha Christie zu ihrem im Januar 1934 erschienenen Roman Mord im Orient-Express inspiriert.
Der Roman beführwortet die Selbstjustitz, wenn die Justitz am Ende ihrer Möglichkeiten ist. Es ist der 2. Roman in dem Selbstjustitz als Thema zur Sprache kommt.
Auch andere Autoren und Filmemacher beschäftigten sich mit dem Lindbergh Baby.
Dame Agatha Christie widmete diesen Roman ihrem Ehemann Max Mallowan.
Auch "Das Geheimnis von Sittaford" und ihren letzten Roman "Alter schützt vor Scharfsinn nicht" widmete sie ihm.